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Antisemitismus in der islamischen Welt und in Deutschland

Freitag, 08.12.2023, 10:00 Uhr
Historisches Museum Frankfurt, Am Römerberg, Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main

Leitung: Prof. Dr. Susanne Schröter, Direktorin des FFGI, Goethe-Universität Frankfurt

Schirmherrschaft: Staatsministerin Lucia Puttrich, Saatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten

Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung mit Rückbestätigung erforderlich an ffgi@normativeorders.net

Nach dem Massaker der Hamas an der Zivilbevölkerung im Süden Israels haben sich in Deutschland viele Menschen solidarisch mit Israel gezeigt. Andere haben die Gewalt der Terroristen relativiert oder Sympathien für die Hamas bekundet. Dazu gehören Führungspersonen islamischer Verbände, linksradikale Anhänger von Palästina-Komitees, aber auch Teile der bürgerlichen Linken, die sich die eigentlich von Rechtsradikalen bekannte Forderung nach einem Ende der „deutschen Schuld“ zu eigen gemacht haben. Für Juden in Deutschland nimmt das Ganze bedrohliche Ausmaße an. Häuser wurden mit Davidsternen markiert, eine Synagoge wurde angegriffen, und jüdische Einrichtungen fürchten um ihre Sicherheit. International ist die Situation ebenfalls mehr als besorgniserregend. Das Selbstverteidigungsrecht Israels wird von vielen Staaten infrage gestellt, und die Hamas punktet in einem Propagandakrieg, in dem Fakten wenig zählen. Der einzige jüdische Staat, der als sichere Heimstatt für Juden aus aller Welt gegründet wurde, wird zunehmend bedroht.

Das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam wird aus gegebenem Anlass eine Konferenz zu den verschiedenen Varianten des Antisemitismus in der islamischen Welt und in Deutschland durchführen, auf der die Hintergründe des Nahostkonflikts, die Rolle muslimisch geprägter Staaten, der Vereinten Nationen und der Europäischen Union erläutert werden. Die Referenten werden die jüngere Geschichte des internationalen Antisemitismus beleuchten, in denen deutsche Nationalsozialisten sich mit arabischen Islamisten wie dem Mufti von Jerusalem zusammentaten, weil sie im Judenhass ein gemeinsames Thema gefunden hatten. Wir werden die antiisraelischen Netzwerke des Irans, aber auch die Muslimbruderschaft behandeln, aus der die Hamas hervorgegangen ist. Im Fokus wird außerdem die Frage stehen, was die aktuelle Entwicklung, und dabei besonders der lange negierte Antisemitismus in Teilen des migrantischen Milieus für die deutsche Einwanderungs- und Islampolitik bedeutet, und welche theoretischen Konzepte für die innerhalb vieler Linken weithin geteilten Vorstellung verantwortlich sind, dass Israel angeblich ein Apartheidstaat sei.
Die Konferenz endet mit einer Podiumsdiskussion, auf der Konsequenzen aus den vergangenen Ereignissen diskutiert und Maßnahmen gegen Antisemitismus und eine Spaltung der Gesellschaft erörtert werden sollen.

Eine Übersicht über vergangene Veranstaltungen finden Sie im Archiv.